Eingabehilfen öffnen

Sprache auswählen

Diesmal werde ich ein Smartphone präsentieren. Es handelt sich um ein deGoogled Android und das Modell heißt BraX3.

Dieses Smartphone BraX3 kommt von Robert Braxman, der auf YouTube bekannt ist als „The Internet Privacy Guy“. Aber ich habe es zuerst auf Indiegogo entdeckt. Robert Braxman kannte ich schon vorher von seinem YouTube-Kanal.

Warum präsentiere ich überhaupt ein Android auf meinem Linux-Kanal?
Das ist ganz einfach, der Motor – der Kern eines Androids ist Linux, ein Linux-Kernel!

deGooled Android

Und was ist eigentlich ein deGooled Android?

Um das zu verstehen, muss ich zuerst ein bisschen über das Betriebssystem Android erzählen:

Ca 75% der Smartphones benutzen das Betriebssystem Android. Android ist ein Open Source Projekt, erstellt und geleitet von Google. Bis dahin: nichts zu meckern.

Aber dann hat Google die "Google Mobile Services (GMS)" eingebaut, welche die meisten proprietären Google-Apps beinhalten, wie z.B. Google Play Store, Google Kalender, Google Kontakte, Google Maps, Gmail, YouTube und noch viele mehr.

Tatsächlich können viele von diesen Apps vom Benutzer nur deaktiviert, aber nicht gelöscht werden!

Bis jetzt ist es schon problematisch, weil GMS ein geschlossenes Lizenzpaket ist ...
Aber viel schlimmer ist, dass eine Unmenge an Daten zurück an Google geschickt werden ...

Man könnte sich folgende Situation: Google weiß wo ich wohne, weiß wie ich mich bewege, wo ich arbeite, wo ich zu Mittag esse und wie ich bezahle, wann ich wieder zurück nach Hause gehe, welche Hobbys ich habe, welche Filme ich gucke, und wenn Freude bei mir sind, weiß Google das auch.

Und so sind die Smartphones mittlerweile wohl der größte Spion, den wir freiwillig immer bei uns tragen.

Ich möchte das nicht.
Möglicherweise möchtest du das auch nicht.

Die Alternative heißt: deGoogled Android

Schon lange gibt es sogenannte deGoogled Phones oder deGoogled Androids, die keine Daten mehr an Google zurück senden.

BraX3 benutzt iodéOS als Betriebssystem. iodéOS ist ein Fork also eine Gabelung vom Open-Source Projekt LineageOS

Ein erster Blick auf den Bildschirm des BraX3

Das erste was man auf einem deGoogled Andriod sieht ist, es gibt keine Suchmaske die direkt zu Google geht.

Auf meinem BraX3 läuft die Hauptsuche über den Browser. In diesem Fall über den iodé Browser, der eine Abstammung von Firefox ist. Dieser hat bereits die Erweiterung „uBlock origin“ vorinstalliert.

Über Firefox und den Werbeblocker „uBlock origin“ habe ich in meinem letzten Video bereits ausführlich berichtet.

Hier zur Video

App Stores:

BraX3 und alle anderen deGoogled Androids haben natürlich kein Google Play Store und keine einzige Google-App.

Es gibt mehrere Stores um Apps zu installieren, aber die zwei wichtigsten sind:

  • F-Droid – der Klassiker für Open-Source-Apps. Alle Apps sind Open-Source und werden auf Sicherheit hin überprüft.
  • Aurora Store – ist ein Open-Source-Frontend für den Google Play Store.

Aurora Store benutzt microG um Apps vom Google Play Store herunterzuladen und zu installieren, und das funktionniert auch mit kostenpflichtigen Apps ;-) .

Nur als Info von Wikipedia: microG ist eine Open-Source Implementierung, via Reverse Engineering, vom proprietären Google-Play-Dienst für das Android-Betriebssystem.

Interessant ist auch noch der Neo Store, ein modernerer Client für das F-Droid-Ökosystem mit einer besseren Suchfunktion.

Zusammengefasst

Über F-Droid oder Neo Store könnten alle Open-Source Apps installiert werden, wie z.B. Messenger wie Threema Libre, E-Mail-Client wie Thunderbird, verschiedene VPNs, Passwort-Manager, Navigations-Apps und viele, viele mehr. Und mit der Garantie, kein Tracking oder Werbung zu haben.

Über den Aurora Store können fast alle bekannten Apps installiert werden, wie z. B. öffentlicher Verkehr, Banken, Versicherungen, Wetter, die üblichen Messengers, Dokumente-Scanner-Apps usw.

Aber wenn man sich schon einen Privacy Phone kauft, macht es wenig Sinn, jeden Schrott, nur weil er kostenlos ist, auf seinem Smartphone zu installieren ...

Wenn kommerzielle Apps kostenlos sind, bedeutet das, dass das Geld über die Daten kommen muß, über „DEINE DATEN“. Darüber muss man sich bewusst sein. Ingenieure und Programmierer sind teuer. Bei Open-Source Apps hingegen, funktionniert die Geldeinnahme oft über Spenden. Darum ist es auch gut, wenn eine App dir sehr nützlich ist, ab und zu eine kleine Spende zu geben.

Eine besonderen App: Die iodé Firewall

Der Begriff Firewall ist nicht ganz richtig, es ist Software die zwischen der App unter dem Internet steht. Sie kann die Verbindungen wie z. B. Werbung und Traking unterdrücken.

Natürlich, bei manchen Apps kann nicht alles unterdückt werden, sonst würde die App nichr mehr funktionien…

Synchronisation von den Kontakt- und Kalenderdaten

Ich habe gut überlegt, bevor ich mir ein deGoogled Android gekauft habe. Ich hatte viele Jahre lang ein iPhone. Zunächst musste ich meine Kontakt- und Kalenderdaten synchronisieren.

Statt OneDrive, Google Drive oder iCloud, die alle den BigTech-Unternehmen gehören und Daten sammeln, ist die erste Wahl: Nextcloud. Nextcloud ist eine Open-Source-Cloud, die man selber hosten kann oder mindestens auswählen kann, wo man sie haben will, z. B. in Deutschland, in Europa oder in der Schweiz.

Ideal wäre, eine Nextcloud auf einem eigenen Linux-Server zu installieren. Aber für die meisten Menschen ist die technische Hürde viel zu hoch. Und zussätzlich man muss so einen Server regelmäßig aktualisieren ...
Eine Alternative ist, sich einen Provider zu suchen, der Nextcloud im Angebot hat. So ein Provider ist z. B. hosting.de hosting.de der meiner Meinung nach attraktive Nextcloud-Produkte hat. (Ich verdiene nichts, wenn ich das sage ;-)

Zurück zum deGoogled Android. Mit nur zwei Apps und einer Nextcloud kann man wunderbar seine Kontakte und Kalendereinträge zwischen dem PC, einem Linux-Desktop und dem deGoogled Android synchronisieren.

Wie geht es mit Bildern und Musik?

Da gibt es nicht viel zu sagen. Wenn man ein Android (deGoogled oder nicht) mit einem USB-Kabel oder über WLAN mit einem PC verbindet, kann man Dateien wie Bilder und Musik einfach kopieren, ohne spezielles Programm. Das ist wieder das Schöne an Android, dass es wie ein normaler Computer funktionniert, im Vergleicht zu iPhone…

Natürlich können die Bilder auch in die Nextcloud hochgeladen werden. Aber ich bin eigentlich eher kein Fan, alles in eine Cloud hochzuladen.

Zum Fazit:

Nach ca. 3 Monaten mit meinem BraX3 und dem Wechsel vom iPhone, vermisse ich nichts oder zumindest fast nichts. Die Qualität der Fotos von meinem alten iPhone SE waren besser, zugegeben. Auch den Navi vom iPhone finde ich besser, oder besser gesagt, einfacher zu bedienen und während der Fahrt besser zu lesen. Im Moment benutze ich den Open-Source und Offline Navi „Osmand”, der inzwischen zwar gut funktioniert. Aber ich musste mich wirklich intensiv damit beschäftigen, bis er so funktionierte, wie ich es wollte...

Bei einem Wechsel von einem System zu einem anderen ist immer mit Aufwand zu rechnen, aber meistens lohnt es sich. Es fühlt sich einfach gut an, nicht mehr die ganze Zeit und überall mit dem Telefon, und mit jeder App getrackt zu werden.

BraX3 ist eine Möglichkeit und bis jetzt gute Wahl. Auf meiner Website unter android, habe ich noch weitere Links für deGoogled Smartphones. Ein Beispiel ist die Firma „Murena“, die mehrere Marken mit ihrem deGoogled Betriebssystem „/e/OS“ betreiben.

Natürlich kann man das deGoogle-Betriebssystem auf vielen Marken selber installieren, allerdings, ganz einfach ist es nicht und bringt Risiken mit sich. Man muss sich vorher gut vorbereiten und genau gucken, welches Modell gut geeignet ist, um das Betriebssystem zu wechseln.

Linux Phone

Irgendwann möchte ich auch von Android weggehen und ein richtiges Linux-Smartphone mit Linux als Betriebssystem testen. So ein Telefon wäre z. B. FLX1s von Furilabs. Wenn ich soweit bin, werde ich euch natürlich davon berichten.

 

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website durch die Nutzererfahrungen zu verbessern (Tracking Cookies).

Unser Statistik-Server ist die Open-Source Software "Matomo" auf unserem eigenen Server. Keine Daten werden an Dritte weitergegeben.

Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass Sie bei einer Ablehnung der Cookies das Kontakt- und Anmeldeformular nicht mehr nutzen können.